Frauennetzwerk
Frauenpolitische Themen liegen mir seit Jahren stark am Herzen. Trotz der steigenden Frauenanteile in den Parlamenten bliebt noch viel zu tun. Die momentane Aufnahme der Schweizer Politik verdeutlicht dies: 3 Frauen im Bundesrat, dreissig Prozent Frauen im Ständerat und 40 Prozent im Nationalrat.
Ich bin langjährige Vize Präsidentin vom Frauennetzwerk der glp Frauen gewesen und aktives Mitglied der Frauenzentrale. Auch aus der festen Überzeugung, dass Frauen für Frauen handeln und sich für unsere Rechte einsetzen müssen und dies nicht nur in der Schweiz. Es braucht Unternehmen, die für Lohntransparenz einstehen und nachhaltig Frauen bis in die Kaderstufen fördern. Politisch braucht es gute und breite Betreuungsmöglichkeiten und einen Sinneswandel innerhalb der Gesellschaft, der alte Denkmuster verabschiedet und progressive und heterogene Familienmodelle unterstützt.
Wir brauchen einen stärkeren Opferschutz und eine Prävention der häuslichen Gewalt, der zu über 90% Frauen zum Opfer fallen. Die traurige Tatsache ist, dass in der Schweiz im Schnitt alle zwei Wochen eine Frau an den Folgen von häuslicher Gewalt stirbt.
Der Grundsatz der Lohngleichheit für Frau und Mann ist zwar in der Bundesverfassung und im Gleichstellungsgesetz verankert, trotzdem verdienen Frauen gemäss der letzten Schweizer Lohnstrukturerhebung für gleichwertige Arbeit 18,9 Prozent weniger als Männer. Obschon ein Teil der Lohnungleichheit erklärbar wäre, bleibt ein grösserer Teil der Lohnungleichheit nicht eruierbar und wird von unserer Gesellschaft toleriert. Trotz politischer Bemühungen ist ausserdem das Lohnniveau in Berufsfeldern tiefer, die hauptsächlich von Frauen besetzt sind, dies zum Beispiel in Pflegeberufen.
Frauen leisten einen grossen Anteil der Care Arbeit. Es gilt sie dabei besser zu entlöhnen und vor Ausbeutung zu schützen.
Prostitution ist und war keine normale Arbeit und wird es auch nie sein. Die institutionalisierte, psychologische und physische Gewalt in der Prostitution muss von unserer Gesellschaft endlich erkannt werden, denn sie verunmöglicht eine geschlechtergerechte Gesellschaft und ist ein Verstoss gegen die Menschenwürde.
Die Ausbeutung von Frauen aufzuhalten bedingt ebenfalls ein aktives Bekämpfen von Menschenhandel, denn Frauen und Mädchen sind in Konflikten und Drittweltländern am stärksten von Armut, Gewalt und Hunger betroffen. Mädchen dürfen seltener die Schule besuchen, was sie im späteren Leben in eine benachteiligte und für Gewalt und Armut anfällige Situation bringt.